
Business Use Case
Supply Chain – Digitaler Produkpass
- Innovative Lösung für das Management komplexer und globaler Lieferketten
- Bereitstellung umfassender Informationen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts, mit Vorteilen wie Effizienz der Lieferkette, Abfallreduzierung und Nachhaltigkeitsleistung
- Technische Implementierung erfordert eine dezentrale Speicherung und Datenverschlüsselung, um die Sicherheit und Unveränderlichkeit der Daten zu gewährleisten
- Der Transport ist ein wichtiger Bestandteil der Lieferkette, um Informationen über Waren wie Ursprung, Ziel usw. zu implementieren.
- Unternehmen: Können Nachhaltigkeitsversprechen validieren und ihr Engagement für Nachhaltigkeit demonstrieren.
- Politik: Können die Einhaltung von Vorschriften überprüfen und Nachhaltigkeitsinitiativen vorantreiben.
- Verbraucher: Können fundiertere Kaufentscheidungen treffen und Greenwashing besser erkennen.
Einführung
Das Management der Lieferkette ist ein komplexer Prozess, an dem zahlreiche Stakeholder beteiligt sind, von der Beschaffung von Rohstoffen bis zur Auslieferung der Endprodukte an die Kunden. Da die Lieferketten immer globaler und komplexer werden, ist der Bedarf an größerer Transparenz, Rückverfolgbarkeit und Effizienz wichtiger denn je geworden. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, hat sich die Verwendung von digitalen Produktpässen als innovative Lösung ergeben. Anders als die Identität einer Person besitzt ein Produkt kein Smartphone, um den digitalen Produktpass zu speichern, weshalb die Grundsätze der SSI auf die folgenden Anwendungsfälle im Bereich des Lieferketten Management nicht anwendbar sind.
Technische Infrastruktur
Die Infrastruktur für digitale Produktpässe kann auf verschiedenen technischen Lösungen beruhen, wobei vor allem zwischen zentralen und dezentralen Lösungen unterschieden werden kann.
Die Verwendung eines zentralisierten Systems, bei dem die Daten an einem Ort gespeichert und von einer einzigen Stelle kontrolliert werden, ist angesichts der Bedeutung der Daten nicht die beste Option.
Die dezentrale Speicherung hingegen eliminiert einzelne Fehlerquellen und macht Datenmanipulationen und Betrug praktisch unmöglich. Sie gewährleistet auch die Sicherheit und Unveränderlichkeit der Daten auf der Grundlage eines konsensbasierten Mechanismus.
Wenn ein Unternehmen jedoch bestimmte Daten aufgrund von Eigentumsrechten nicht weitergeben möchte, kann das Prinzip von Zero-Knowledge-Proofs verwendet werden. Dabei werden keine sensiblen Daten geteilt bei gleichzeitiger Einhaltung regulatorischer Anforderungen.
Automatisierung: Smart Contracts können verwendet werden, um die Herkunft und Echtheit von Waren zu überprüfen. So kann beispielsweise ein Smart Contract so eingerichtet werden, dass er automatisch eine Zahlung auslöst, sobald die Echtheit eines Produkts bestätigt wird.
Use Cases
①
Textilien
②
Batterien
③
Produkte
1. Textilien
Die Textilindustrie steht mit der bevorstehenden EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien vor großen Herausforderungen. Eine der wichtigsten Anforderungen dieses Rahmens ist die Einführung eines Rückverfolgbarkeitssystems für Textilerzeugnisse, um sicherzustellen, dass sie nachhaltig und unter Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards produziert werden. Derzeit gibt es keinen einheitlichen Standard für die Rückverfolgbarkeit, und die bestehenden Systeme sind oft fragmentiert und komplex. Dies macht es für die Hersteller schwierig, die Umweltauswirkungen ihrer Produkte zu verfolgen und die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten.
Digitale Produktpässe können Textilherstellern und Einzelhändlern dabei helfen, den Verbrauchern Informationen über die Herkunft, die Zusammensetzung und die ökologischen Auswirkungen ihrer Produkte zu liefern. Dieser Pass kann über die gesamte Lieferkette hinweg weitergegeben werden und ermöglicht Herstellern, Einzelhändlern und Verbrauchern den Zugang zu wichtigen Informationen über das Produkt.
2. Batterien
Die EU-Batterieverordnung verpflichtet die Hersteller, für alle Batterien mit einer Kapazität von mehr als 2 KWh einen Batteriepass zu erstellen. Eine der größten Herausforderungen ist das Fehlen eines standardisierten Systems zur Verfolgung der ökologischen Auswirkungen von Batterien während ihres gesamten Lebenszyklus.
Ein Batteriepass enthält detaillierte Informationen über die Herkunft der Batterie, ihren CO2-Fußabdruck, ihre Lebensdauer usw. Der Austausch wichtiger Informationen über die gesamte Lieferkette hinweg führt zudem zu mehr Transparenz.
3. Produkte
Mit der Ecodesign for Sustainable Products Regulation werden neue Anforderungen an die Hersteller eingeführt. Diese müssen in Zukunft mehr Informationen über ihre Produkte bereitstellen und diese den Verbrauchern und Unternehmen zugänglich machen. Dieser Vorschlag gibt einen Hinweis auf kommende Anwendungsfälle des digitalen Produktpasses in verschiedenen Produktbereichen.
Die Verfolgung des Produktlebenszyklus kann dazu beitragen, dass Produkte gewartet und bei Bedarf repariert werden. Damit wird die Abfallmenge reduziert und die Nutzungsdauer von Produkten verlängert. Zudem entstehen zirkuläre Geschäftsmodelle , die der Wiederverwendung und dem Recycling von Produkten Vorrang einräumen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich digitale Produktpässe als innovative Lösung für die Herausforderungen bei der Verwaltung komplexer und globaler Lieferketten und der Einhaltung von Vorschriften erwiesen haben. Die drei in diesem Blogbeitrag erörterten Anwendungsfälle – Textilien, Batterien und Produkte – zeigen die weitreichenden Einsatzmöglichkeiten digitaler Produktpässe sowohl heute als auch in naher Zukunft.